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Da kocht was, am Brenner!

Mai 17, 2024

Österreich möchte am Brenner die „schienenaffinen“ Güter von der Straße holen. Ein Stresstest für EU-Politik.

Ein Beitrag von

Frank Krupka

„Güter gehören auf die Schiene“ fordert Österreich unter anderem, um die katastrophale LKW-Situation am Brenner in den Griff zu kriegen.

Während hierzulande noch vereinzelt Politiker von zunehmendem Güterverkehr auf der Straße phantasieren und zum Autobahnausbau aufrufen ist die Situation am Brenner klar: mehr geht nicht!

Zu den geforderten und teilweise schon umgesetzten Maßnahmen gehören Nachtfahrverbot, Transportverbote für „schienenaffine“ Güter oder Winterfahrverbote.

Unverhältnismäßig?

„Klare Benachteiligung und Behinderung des freien Warenverkehrs“ meinen die Profiteure nördlich und südlich der Alpen. Die Betroffenen muss man schützen, meint die österreichische Regierung: „Das Argument des freien Warenverkehrs kann nicht mehr Gewicht haben als die Belastung für die Gesundheit der Bevölkerung und die Umwelt in Tirol“ werden Europaministerin Karoline Edtstadler und Außenminister Alexander Schallenberg in der „ZEIT ONLINE“ zitiert

Und was meint der nicht vollumfänglich informierte Reisende? Der versucht ein bisschen naiv auf dem Weg zum Brenner an einer Raststätte für einen Kaffee zu halten und bemerkt, dass der komplette Platz von LKW zugeparkt ist. Restlos. Bis auf zwei Behindertenparkplätze und die verwaisten E-Autoladestationen gibt es keine Möglichkeit, seinen PKW legal abzustellen.

Das ist aber nur für diejenigen relevant, die nicht schon in der Ausfahrt in die ersten, halb auf der Autobahn geparkten, Hänger geknallt sind. Es macht allerdings auch ziemlich schnell wach, wenn plötzlich so ein Scheunentor-großes Hindernis im Weg steht.

Das ist keine Ausnahme.

An den meisten Rastplätzen wird sichtbar, wieviel Platz so ein Laster benötigt, und wie viele davon unterwegs sind.

Da kann man sich gut vorstellen, dass an einem Nadelöhr wie dem Brenner die Situation mittlerweile unerträglich sein muss.

Ausbauträume für Autobahnen kommen bei Wählern wahrscheinlich gut an, aber realistischerweise sollte man erstmal Geld in die Hand nehmen, um Infrastruktur zu erhalten und für die Zukunft nach einer Lösung suchen, die nicht am ersten Alpenpass scheitert.

Vielleicht gibt es diese Lösung schon lange, man müsste nur ein bisschen für Chancengleichheit sorgen?

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