Wie sieht eigentlich das Leben in der Redaktion von subzeroes aus, wenn ein neues Magazin in den Startlöchern steht? Wir geben dir einen Blick hinter die Kulissen des ganz normalen Redaktionswahnsinns – zwischen Kaffee, Chaos und Kreativität.
Vielleicht stellen wir uns erstmal vor
Wer hinter der hervorragenden Arbeit von subzeroes ein 200-köpfiges Team erwartet, das mitten in der Großstadt in einem gläsernen Redaktionsgebäude sitzt, den müssen wir enttäuschen.
Wir sind ein kleines, ziemlich chaotisches Startup mit großem Herz, Überlebenswillen und einer ausgeprägten Leidenschaft für Kaffee und Kuchen, den wir uns jeden Montag pünktlich um 14 Uhr in unserem Etablissement unseres Vertrauens mitten in der Kleinstadt gemeinschaftlich reinziehen. Bestenfalls in Begleitung von Babykind und Hund, damit man sich vor lauter Niedlichkeit auf gar keinen Fall mehr auf Arbeits-Themen konzentrieren kann.

Unser Team besteht aus Überzeugungstäter*innen: Menschen, die an Journalismus glauben, der real ist, kritisch bleibt und trotz teilweise wirklich abgefuckter Nachrichten in der Welt Lust auf die Zukunft macht.
Wir machen das, was wir tun, weil wir überzeugt sind, dass gute Geschichten nicht unbedingt laut, sondern ehrlich sein müssen. Weil wir lieber Fragen stellen, statt Parolen zu schreien. Vielleicht auch, weil 80% von uns zu schüchtern sind, um laut zu reden – aber dafür klappt das mit dem Schreiben ganz gut, oder?
Täglich grüßt das Murmeltier
Wenn wir nicht grade am Abend zuvor auf einem Konzert waren (bei dem das Bier irgendwie schlecht war???) oder bis spät Nachts Computerspiele gespielt haben, findet jeden Morgen mehr oder weniger pünktlich um 9 Uhr unser Morning-Meeting statt.
Noch bevor der erste Kaffee leer ist, lassen wir die wichtigen Themen aufeinander einprasseln:
Haben alle gut geschlafen? Vielleicht sollten wir Fakten über Quallen recherchieren. Wie viel Kilometer wurden gestern gejoggt? Sind die Katzen schon gefüttert? Ich hab gestern so ein lustiges Video gesehen. Wie kamen Menschen eigentlich auf die Idee, Pilze zu essen? Ja, das neue Handy ist noch ganz, keine Sorge. Schon gewusst, dass es das beste Sushi in Darmstadt gibt? Eigentlich witzig, dass wir alle zum gleichen Friseur gehen. Wie habt ihr es geschafft, euch mit dem Bademeister im Hallenbad anzufreunden? So, jetzt aber zurück zur Arbeit.
Nachdem die wichtigen Themen besprochen wurden, geht es natürlich auch um die Dinge, die wir mit subzeroes wirklich beleuchten wollen:
Demokratie, Energiewende, Gesundheit, Mobilität, Zukunftsoptimismus – das Themenspektrum ist breit, der Anspruch hoch. Wir fragen uns: Was beschäftigt junge Menschen gerade wirklich? Es wird diskutiert, priorisiert und leidenschaftlich über das Weltgeschehen philosophiert. Und das ist auch gut so. Jede Perspektive zählt, bevor entschieden wird, welche Themen wichtig sind. Oft schweifen wir ab, landen bei Serientipps oder einer Anekdote aus unserem Leben, die auch aus der Feder von Douglas Adams oder Charles Bukowski stammen könnte. Am Ende des Tages steht zwar in den seltensten Fällen ein fertiger Plan, aber dafür ein gemeinsames Gefühl: Das wird gut.

Der Weg zum Magazin
Wenn das Thema der neuen Ausgabe steht, geht es an die Arbeit, die wir lieben und hassen zugleich. Wie schon erwähnt, sind wir eine recht schüchterne Redaktion, daher drücken wir uns gerne vor der Interaktion mit uns unbekannten Menschen- obwohl das unser Job ist, den wir uns verflixt nochmal selbst ausgesucht haben.
Zur Organisation von Interviews schreiben wir Mails und führen Telefonate, machen Termine aus, bereiten Interviewfragen vor und treffen uns bestenfalls persönlich mit unseren Gesprächspartner*innen. All das ist im ersten Moment alles andere als leicht für uns. Das Gute ist aber: wenn wir die Hemmschwelle das Erstkontakts überwunden haben, sind wir auch gar nicht mehr so schüchtern. Wir lieben es, mit Menschen zu quatschen, ihnen zuzuhören, uns inspirieren zu lassen und von den Erfahrungen anderer zu lernen. Nach jedem Interview sind wir hyped – hyped auf das, was wir gelernt haben, auf die Tatsache, dass es coole Menschen gibt, auf die Möglichkeit, dass wir die Infos mit subzeroes für viele zugänglich machen.
Neben den spannenden Interviews zum Thema Selbstständigkeit und Gründen wird es in der kommenden Ausgabe zum ersten Mal auch ein paar redaktionelle Beiträge geben. Wir wollen noch nicht zu viel verraten, aber es gibt auf jeden Fall sowohl sinnvolle Inhalte als auch ein bisschen Unfug, durch den du bestenfalls trotzdem etwas lernst.
Sobald die Themen stehen, die Interviews verschriftlicht sind und die Fotos durch Lightroom gejagt wurden, verwandelt sich die Redaktion in eine Mischung aus Thinktank und digitalem Bienenstock – wie es auch aktuell der Fall ist.
Artikelideen werden feingeschliffen, Quellen geprüft, Texte bekommen die nötige Portion Witz, damit wenigstens wir sie lustig finden. Und dann ist da noch das kleine, sympathische Chaos, das in jeder guten Redaktion den Alltag bestimmt: Mails, Deadlines, Entwürfe mit roten Kommentaren und der ewige Kampf um den besten SEO-Teaser. Ganz zu schweigen von Änderungsvorschlag Nummer 8321, den es BITTE GANZ DRINGEND umzusetzen gilt.

Feinschliff und Vorfreude auf Papierduft
Stück für Stück, Beitrag für Beitrag landet nach einigen Tag- und Nachtschichten das neue Heft im Lektorat. Da wird geprüft, ob alles sitzt: Rechtschreibung, Fakten, Stil. Stimmen alle Zahlen? Gibt es genug Tiere im Heft? Sind Zitate korrekt? Ist der Ton fair und faktenbasiert? Nur was diesen Realitäts-Check besteht, schafft es ins Heft.
Parallel tüftelt die Grafikabteilung an den letzten Visuals, um komplexe Themen verständlich machen. Über allem schwebt die Frage: Wie erzählen wir das so, dass es nicht nur informiert, sondern auch inspiriert? Denn subzeroes ist nicht nur Text, sondern auch Design und Didaktik. Du glaubst doch nicht, dass wir uns bei der Auswahl der Bilder und Schriften nichts gedacht haben?
Während auf den Bildschirmen also noch die letzten Pixel verrückt werden, wächst schon die Vorfreude auf den letzten Schritt, mit dem unser Schicksal besiegelt wird: der Besuch in der Druckerei. Für uns jedes Mal ein kleines Fest, wenn man das frische Papier zwischen den Fingern spürt, die Druckmaschinen rhythmisch arbeiten und der Geruch von Tinte in der Luft liegt. Da wird aus digitaler Leidenschaft wieder echtes Handwerk. Gleichzeig steigt der Druck (hehe Druckerei und Druck) – denn sobald wir das GO geben, ist das Heft, wie es ist. Alea iacta est.
Wenn alles zusammenkommt
Keine Ahnung wie es dir geht, aber wir können es kaum erwarten, das neue subzeroes-Magazin endlich in den Händen zu halten – nach Wochen voller Ideen, Recherchearbeit und Stunden vorm Rechner. Wenn aus Word-Dateien plötzlich echte Seiten werden, dann wissen wir wieder, warum wir das so gerne machen.
Wir wissen auch jetzt schon, wie’s laufen wird, wenn das Heft da ist: Natürlich werden wir beim ersten Durchblättern wieder einen winzigen Typo auf Seite 27 finden, der es irgendwie durch alle Lektorate geschafft hat. Aber das ist uns egal, denn dieses Heft lebt – mit all seinen Ecken, Kanten und unprofessionellen Momenten.
Also: Mach dich bereit für ein paar frische Seiten voller Optimismus – und verzeih uns, wenn wir in den Tagen nach der Veröffentlichung ein bisschen zu stolz grinsen. Und keine Sorge, wir legen uns nicht lange auf die faule Haut, denn:
nach dem Heft ist vor dem Heft.