Der Earth Overshoot Day: Ein wichtiger globaler Weckruf für 8 Milliarden Menschen

von | Juli 24, 2025

Zeigt die Erde mit Wolken als Anspielung auf den Earth Overshoot Day

24. Juli 2025 – klingt nach Hochsommer, Freibad und Espresso Mule, den wir euch vor einer Weile schon hier empfohlen haben. Tatsächlich ist heute für uns aber etwas anderes von Relevanz, über das wir uns Gedanken machen müssen: der Earth Overshoot Day. Der Tag, an dem die Menschheit mal wieder viel zu früh alle Ressourcen aufgebraucht hat, die die Erde in diesem Jahr regenerieren kann. Ab jetzt leben wir global „auf Kredit“ – und dabei reden wir nicht von einer Finanzspritze der netten Oma, die einem zum Geburtstag die Hälfte erlässt, sondern eher von einem Deal mit dem zwielichtigen Mafiaboss, der sich mit zukünftigen Generationen noch richtig über uns ärgern wird.

Und das Bittere daran ist, dass dieser Deal jedes Jahr schlechter wird. Der Wandel ist unübersehbar: Noch in den 1990er‑Jahren fiel der Earth Overshoot Day in den Oktober oder November. Man hatte also fast das ganze Jahr über das Gefühl, einigermaßen im grünen Bereich zu sein. Inzwischen erreichen wir dieses alles andere als erstrebenswerte Ziel schon Mitte Juli.

Wir nehmen also jedes Jahr mehr, als uns unser blauer Planet bieten kann – weltweit und lokal. Wir leben nicht nur über unsere Verhältnisse – wir tun es auch noch mit Ansage und zeigen der Welt dabei noch den Mittelfinger. Um unseren aktuellen Ressourcenverbrauch nachhaltig zu decken, bräuchten wir rund 1,8 Erden. Leider gibt’s aktuell nur die eine, auf die wir zugreifen können – und die ist auch noch ziemlich schlecht darin, Extrakontingente rauszurücken. UNVERSCHÄMT!

Aber bevor wir in Schockstarre verfallen: Genau hier liegt unsere Chance. Denn dieser Tag ist keine festgemeißelte Naturkatastrophe. Er ist ein Wecker. Einer, der uns unüberhörbar daran erinnert, dass wir etwas ändern müssen. Und können! Durch bewusste Alltagsentscheidungen können wir den Earth Overshoot Day Schritt für Schritt nach hinten verschieben und echte Wirkung entfalten. Jede kleine Entscheidung – dein Mittagessen, dein Stromvertrag, wie du zur Arbeit und Schule kommst – dreht am großen Hebel. Klingt pathetisch? Ist aber so. Und wenn viele dieser kleinen Entscheidungen zusammentreffen, kann daraus ein echter Gamechanger werden.

Deswegen kommen hier ein paar Handlungsschritte für den Alltag, die dabei helfen, den Earth Overshoot Day nach Hinten zu verschieben:

Mobilität: smarter, grüner, gesünder
Lass dein Auto stehen – Rad fahren oder öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen spart Ressourcen und entlastet das Klima. Wer kann, nutzt Carsharing oder bildet Fahrgemeinschaften.

Kreislauf statt Konsum
Setze auf langlebige Produkte und repariere, statt wegzuwerfen. Auch Tauschen, Gebraucht kaufen oder Leihen schonen Ressourcen und deinen Geldbeutel.

Essgewohnheiten neu denken

Weniger Fleisch essen heißt: weniger CO₂, weniger Wasserverbrauch, weniger Landverbrauch. Probier mal die Rezepte von Zuckerjagdwurst – absolute Empfehlung für pflanzenbasierte Köstlichkeiten.

Strom & Finanzen
Ein Umstieg auf Ökostrom – am besten mit einem „grünen Bankkonto“ – spart dauerhaft CO₂.

Wohnen
Ein gut gedämmtes Haus sowie Strom- und Wärmesparmaßnahmen sorgen für eine langfristige Reduktion der nötigen Ressourcen.

Gemeinschaft & Initiativen
Initiativen wie Repair-Cafés, Radfördergruppen oder Lebensmittelrettung wie Foodsharing helfen dir bei der Veränderung.

Der Earth Overshoot Day macht ziemlich deutlich: So wie wir aktuell leben, verbrauchen wir mehr, als unser Planet verkraften kann. Besonders in Deutschland zeigt sich das drastisch – hier erreichen wir diesen Punkt schon im Frühjahr. Danach leben wir rechnerisch „auf Pump“ und holen uns Ressourcen aus einer Zukunft, die uns eigentlich gar nicht gehört. Klingt ernüchternd? Ist es auch. Aber: Das Gute daran ist – wir können das ändern.

Denn dieser Tag ist kein unverrückbares Schicksal. Jede noch so kleine Veränderung, die wir vornehmen, verschiebt den Earth Overshoot Day nachhaltig nach hinten. Weniger Fleisch, mehr Fahrrad. Ökostrom statt Kohlemix. Dinge reparieren, statt sie wegzuwerfen. All das mag im Alltag winzig wirken – in Summe aber verschiebt es die Grenzen.

Und genau darum geht’s: Gemeinsam, engagiert und Schritt für Schritt gestalten wir so eine lebenswerte Zukunft – für uns und kommende Generationen. Das klingt groß, beginnt aber ganz klein.

Unser Vorschlag: Fang einfach an. Heute. Mit einer Sache, die du sofort umsetzen kannst. Und wenn die sitzt, kommt die nächste. So verschieben wir gemeinsam den Earth Overshoot Day – weg vom Hochsommer, zurück in den Herbst. Und wenn wir dranbleiben, reichen uns die verfügbaren Ressourcen vielleicht irgendwann.


Chrissy

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