Mandela wird 107 – und wir feiern mehr als nur ein Geburtsdatum
Nelson Mandela hätte diesen Freitag seinen 107. Geburtstag gefeiert. Klingt erstmal wie ein weiteres historisches Jubiläum, das man höflich zur Kenntnis nimmt und dann weiterklickt. Aber Moment: Mandela, der südafrikanische Anti-Apartheid-Kämpfer und Politiker, ist keiner dieser Staatsmänner, die in Geschichtsbüchern verstauben. Sein Leben war ein Mix aus Revolution, Ausdauer und unfassbarer Menschlichkeit – und genau deshalb ist der 18. Juli mehr als nur ein Erinnerungstag.
Mandela, von seinem Vater „Rolihlahla“ genannt, wurde 1918 in Südafrika geboren. Sein Name bedeutet umgangssprachlich etwa „Unruhestifter“. Das ist entweder ein göttlicher Wink mit dem Zaunpfahl – oder ein wirklich passender Start für jemanden, der ein ganzes System ins Wanken brachte. Jahrzehntelang kämpfte Mandela gegen die rassistische Apartheid, saß 27 Jahre im Gefängnis und wurde 1994 der erste schwarze Präsident Südafrikas. Eine Karriere, die nicht aus einem Hollywood-Drehbuch stammt, sondern deutlich mehr Mut und Rückgrat brauchte, als wir uns das heute vorstellen können.
Seit 2009 ist der 18. Juli offiziell der „Nelson Mandela International Day“. Die Idee dahinter ist charmant und fordernd zugleich: Jeder Mensch soll an diesem Tag 67 Minuten seiner Zeit spenden – als Symbol für die 67 Jahre, die Mandela für Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit gekämpft hat. Ob man Müll sammelt, einer älteren Nachbarin beim Einkaufen hilft oder sich einfach mal tief in ein gesellschaftliches Thema einliest: Diese eine Stunde und ein paar Zerquetschte kann vieles in Bewegung setzen. Oder zumindest einen selbst.
In einer Zeit, in der „Engagement“ oft mit einem Like auf Social Media verwechselt wird, ist Mandela Day ein willkommener Reminder: Wandel ist oft kein bequemes Sofa, sondern eher ein etwas wackeliger Hocker – man muss sich darauf setzen und die Balance halten. Wer also Lust hat, diesen Freitag nicht nur zu scrollen, sondern zu handeln, bekommt hiermit die freundlichste Aufforderung des Jahres: Mach was draus. 67 Minuten sind weniger als ein durchschnittlicher Serienabend – aber vielleicht der Anfang von etwas richtig Gutem.
Nelson Mandela hat mal gesagt: „Es scheint immer unmöglich, bis es vollbracht ist.“ Vielleicht sind 67 Minuten der erste Schritt. Und der Geburtstag eines „Unruhestifters“ der perfekte Anlass.
Hier kommen ein paar Ideen, wie du 67 sinnvolle Minuten verbringen kannst:
- Müll sammeln im Park oder Wald in deiner Nähe.
- Mit Follower*innen teilen, was du heute tust (VERLINK UNS! @subzeroes_) – und sie challengen, auch 67 Minuten sinnvoll zu verbringen.
- Ein inspirierendes Zitat kalligrafieren und in der Schule, im Büro oder im Hausflur aufhängen.
- Kleidung aussortieren und an eine Organisation spenden.
- Ein Mandela-Zitat visuell aufbereiten und posten.
- Journaling zum Thema „Was bedeutet Freiheit für dich?“
- Ein altes Posting überdenken und neu kommentieren: „Was denke ich heute darüber?“
- Ein Carepaket packen für eine obdachlose Person.
- Ausgelesene Bücher in den nächsten Bücherschrank bringen.
- Jemanden anrufen, der alleine lebt und der Person wirklich zuhören.
- In deine Stadtbibliothek gehen und gezielt ein neues Thema entdecken.
- Jemandem zuhören, der sonst selten Gehör findet.
- Einen Podcast über Apartheid, soziale Gerechtigkeit oder Mandela selbst hören.
- Einem Verein anbieten, 1 Stunde am Wochenende auszuhelfen – heute ist der Anruf.
- Petitionen unterzeichnen, die dir am Herzen liegen.
- Wertschätzungs-Briefe oder -Mails schreiben an Lehrkräfte, Kolleg*innen, deine liebsten Menschen.