Eben noch schien mit dem Trend zum Bike-Leasing ein Hoffnungsschimmer in die gestresste Welt der Fahrrad-Hersteller, da kommt schon die Dämmerung in Form von Bike-Sharing.
Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ist es natürlich sinnvoll, Dinge exzessiv zu nutzen. Bei der Herstellung werden schließlich dieselben Ressourcen verbraucht. Daher scheint es sinnvoller zu sein, wenn ein Fahrrad täglich im Einsatz ist, anstatt in der Garage zu verstauben und nur dreimal jährlich im Sommer im Stadtwald zu flanieren.
Für die Marken ist das ein gefährlicher Trend. Denn wenn die Bequemlichkeit über die Begehrlichkeit siegt, löst sich jedes einzigartige Markenversprechen in Luft auf.
Der Stand der Dinge in Sachen Bike-Sharing lässt sich wie nahezu jede Veränderung in der Mobilität wie folgt zusammenfassen: läuft in der Stadt, stagniert auf dem Land.
Während Kurzzeitleihräder in Großstädten schon fast Alltag sind, ist so etwas außerhalb der Metropolen selten.
Unternehmen mit Langzeitleihrädern wie Swapfiets breiten sich zwar immer weiter aus, aber hier schlägt die Kosten-Nutzen-Rechnung nach nur drei Jahren zugunsten eines gekauften Fahrrads aus. Ideal für den Zweitwohnsitz der Wochenendheimfahrer, ansonsten eher zu überlegen.
Anders sieht es für Studenten aus: Schon seit ein paar Jahren können Studenten „Call a Bike“ der DB kostenlos nutzen. Zumindest in den ersten 60 Minuten. Diese Möglichkeit ist zum Beispiel in Darmstadt im Studentenausweis enthalten und muss nur über die Asta freigeschaltet werden.
Gefährliches Fazit für Hersteller: wer in der Studienzeit immer wieder beliebige Bikes zum Pizzaholen nutzt, ist später beim Kauf für die Familie absolut nicht markenfixiert.
Mehr Infos zu Fahrrädern und Bike-Sharing gibt es in unserer Printausgabe im Mai zum Thema Mobilität.
Hier die Links aus dem Artikel.
Ein Artikel zum Thema in der ‘Zeit’, leider hinter der Paywall –>